04.09.2012 bei Spiegel.de gelesen"
Starkregen und Hitze Städten droht Belastung durch Klimawandel
Berlin - Viele Städte und Gemeinden klagen über leere Kassen, doch
auf sie könnten in den kommenden Jahren weitere Kosten zukommen. Der Klimawandel stelle die Kommunen
vor große Herausforderungen, teilte der Deutsche Städtetag am Dienstag
mit. Sie müssten sich gegen extreme Hitze oder Kälte, starke Regenfälle
und Stürme wappnen. Dazu veröffentlichte der Verband ein 15-seitiges Positionspapier mit Empfehlungen.
Er empfiehlt eine Klima-Koordinierungsstelle. Denn nötig seien
Maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen. So sieht der Städtetag
bereits die Stadtplaner in der Pflicht. Diese müssten angesichts einer
immer dichteren Wohnbebauung in Großstädten gleichzeitig sogenannte
Kaltluftschneisen, Freiflächen und neue Grünachsen einplanen. Nur sie
ermöglichten einen ausreichenden Luftaustausch und verhinderten damit
überhitzte städtische Bereiche, sogenannte Wärmeinseln. Zudem müsse bei
der Planung von Straßen und Gebäuden mehr auf die Gefahr von
Überschwemmungen geachtet werden.
Auch beim Katastrophenschutz sieht der Städtetag noch Nachholbedarf.
Er fordert ein Warnsystem, um etwa die Bevölkerung schnell per Radio
oder auch SMS zu informieren. Zudem müsse um Nachwuchs für ehrenamtliche
Tätigkeiten geworben werden, etwa bei der Feuerwehr.
Trinkpaten sollen alte Menschen versorgen
Auch die Gesundheitsversorgung sollen die Kommunen nach Ansicht des Verbandes besser auf den Klimawandel ausrichten. Hitzetage und Tropennächte belasteten vor allem alte Menschen, chronisch Kranke und Kinder. "Um ältere Menschen bei lang anhaltenden Hitzewellen wirklich zu erreichen, helfen beispielsweise Netzwerke ambulanter Versorgung", sagte Hauptgeschäftsführer Stephan Articus. In dem Positionspapier verweist der Verband darauf, dass einige Kommunen bereits infolge der Hitzewelle 2003 neue Modelle testen. So werde mancherorts mit sogenannten Trinkpaten gewährleistet, dass alleinlebende ältere Menschen genügend mit Flüssigkeit versorgt werden.
Neben höheren Kosten für die Versorgung der Bevölkerung müssten die Städte und Gemeinden durch extremes Wetter auch mit deutlich mehr Schäden rechnen, etwa an städtischen Gebäuden, an Straßen oder in Parkanlagen, sagte Articus. "Das zwingt die Städte schon jetzt zum Handeln - trotz knapper Kassen." Die zusätzlichen Investitionen könnten die Kommunen aber allein nicht aufbringen. "Für einen wirksamen Klimaschutz und für eine aktive Schadensbegrenzung müssen Bund und Länder die Städte noch stärker finanziell unterstützen", forderte Articus.
mmq/dapd"
Trinkpaten sollen alte Menschen versorgen
Auch die Gesundheitsversorgung sollen die Kommunen nach Ansicht des Verbandes besser auf den Klimawandel ausrichten. Hitzetage und Tropennächte belasteten vor allem alte Menschen, chronisch Kranke und Kinder. "Um ältere Menschen bei lang anhaltenden Hitzewellen wirklich zu erreichen, helfen beispielsweise Netzwerke ambulanter Versorgung", sagte Hauptgeschäftsführer Stephan Articus. In dem Positionspapier verweist der Verband darauf, dass einige Kommunen bereits infolge der Hitzewelle 2003 neue Modelle testen. So werde mancherorts mit sogenannten Trinkpaten gewährleistet, dass alleinlebende ältere Menschen genügend mit Flüssigkeit versorgt werden.
Neben höheren Kosten für die Versorgung der Bevölkerung müssten die Städte und Gemeinden durch extremes Wetter auch mit deutlich mehr Schäden rechnen, etwa an städtischen Gebäuden, an Straßen oder in Parkanlagen, sagte Articus. "Das zwingt die Städte schon jetzt zum Handeln - trotz knapper Kassen." Die zusätzlichen Investitionen könnten die Kommunen aber allein nicht aufbringen. "Für einen wirksamen Klimaschutz und für eine aktive Schadensbegrenzung müssen Bund und Länder die Städte noch stärker finanziell unterstützen", forderte Articus.